
Lang ist es her – ich weiß – ich hab einige Wochen nun ohne Blogbeitrag ins Land ziehen lassen. Nicht weil ich nichts zu erzählen hätte, sondern weil die Weihnachtszeit eine ganz besondere Zeit ist, die ich lieber im Kreise der Familie ganz intim und privat verbringen und genießen wollte. Neben dem üblichen Stress sollte es dennoch besinnlich sein. Das ist allerdings für mich persönlich sehr schwierig, wenn ich in den sozialen Netzwerken überhäuft werde mit den größten Weihnachtsbäumen, den schönsten Wichteltüren, den leckersten Keksen, den individuellsten Weihachtstraditionen und und und. Ich habe bemerkt, dass mich das unter Druck setzt und dem Druck hab ich mich dieses Jahr einfach entzogen 🙂
Und plötzlich ist das alte Jahr rum und das neue Jahr hat begonnen. Auch ich versuche zu reflektieren, was im vergangenen Jahr gut oder schlecht war und wohin ich mich entwickeln möchte. Und daran lasse ich Euch nun gerne wieder teilhaben.
Meine größten Herausforderungen
Zurück in Vollzeit
Ich denke, meine größte Herausforderung im vergangenen Jahr war der Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit. Nicht nur, dass unser Alltag komplett neu organisiert werden musste, sondern ich musste meinem Kind nun auch einen längeren Tag im Kindergarten zumuten. All diese Entscheidungen mussten wir als Familie treffen in der Ungewissheit, ob alles so aufgeht, wie wir uns das erhoffen. Aber wie Ihr hier schon in meinem Beitrag lesen konntet, haben wir diese Herausforderung meines Erachtens wirklich mit Bravour gemeistert. Es läuft wirklich gut und das Wiesel liebt es zusammen mit ihrer kleinen Freundin jeden Tag aufs Neue in den Kindergarten zu gehen.
Natürlich habe ich ab und zu immer noch ein schlechtes Gewissen, dass sie so lange in den Kindergarten gehen muss. Gerade wenn ich an meine Kindheit zurück denke, in der wir keinen eigenen Haustürschlüssel besaßen, weil meine Mama wirklich immer zuhause war, in der wir Mittags aus der Schule kamen und nach dem Mittagessen schnell die Hausaufgaben erledigten, um dann mit unseren Freundin bis abends im Wald spielen gingen, meine Mama uns Frühstück, Mittagessen und Abendbrot zauberte, den Turnbeutel oder die Kunstsachen fix in die Schule nachbrachte, weil wir sie morgens wieder haben liegen lassen, wir aus dem Sekretariat in der Schule zuhause anrufen ließen, weil wir Bauchweh hatten und Mama uns zu jederzeit abholen und mit uns zuhause bleiben konnte, ohne Sorge haben zu müssen, ob die 10 Krankheitstage ausreichen.
Ja all das macht mich manchmal traurig, weil ich weiß, dass ich meinem Kind das in diesem Umfang nicht bieten kann – ABER ich kann meinem Kind vielleicht nicht die gleichen Kindheitserinnerungen schaffen, wie ich sie habe, jedoch kann ich trotzdem versuchen, ihr die schönsten Erinnerungen zu schaffen, die in dem Rahmen, in dem wir uns bewegen, möglich sind.
Partnerschaft
Aber neben all dem Trubel um Kind und Haushalt, darf man natürlich auch nicht vergessen, dass es da noch eine Beziehung und eine Partnerschaft gibt, um die es sich zu kümmern gilt. Gerade weil mein Mann unter der Woche oftmals beruflich unterwegs ist, darf man sich nicht aus den Augen verlieren. Wir sind das Fundament unserer Familie. Auch das war leider nicht immer so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Alltag hält einen ganz schön auf Trab. Und wenn der Alltag vom Partner so ganz anders ist, als der eigne, ist es schwierig jedes Wochenende aufs Neue auf die gleiche Welle zu hüpfen. Man braucht Geduld und Nachsicht. Das musste ich auf jeden Fall lernen und so ganz beherrsche ich diese Kunst immer noch nicht.
Sport
Noch eine Herausforderung, an der ich bisher kläglich gescheitert bin: SPORT! Ich war noch nicht der jahrelange Sportbegeisterte, aber vor meiner Schwangerschaft mit dem Wiesel hab ich wirklich regelmäßig Sport gemacht und bin Laufen gegangen. Aber wer kennt es nicht – wenn man einmal raus ist aus dem Rhythmus, ist es super super schwierig wieder reinzufinden und naja – ich hab wohl offensichtlich die letzten 3 1/2 Jahre nicht mehr reingefunden. Und das ärgert mich total!
Aber das Pensum im Alltag ist für mich wirklich so groß, dass jede Zeit, die ich nun zusätzlich in Sport investieren würde, mir in der Zeit mit meinem Kind fehlt. Natürlich kann ich auch abends, wenn das Wiesel schlummert, Sport zuhause machen, aber der Haushalt macht sich nicht von allein und nach dem Abendessen kann man mich dann auch für nichts mehr gebrauchen. Ich weiß – sind alles nur doofe Ausreden und ich muss das einfach nochmal neu angehen.
Was soll 2020 für mich bereit halten?
Bewusste Familienzeit
Das neue Jahr soll ganz einfach nur im Zeichen der Familie stehen. Ich will versuchen, die Zeit mit meinem Kind und mit meinem Mann noch intensiver und sinnvoller zu gestalten. Das heißt konkret: ganz feste Dates mit meinem Mann, zu denen wir aktiv etwas gemeinsam unternehmen. „Netflix und Chill“ ist mal ganz schön, aber kann und darf nicht unsere Hauptbeschäftigung sein. Aber auch mehr Bastelnachmittage mit dem Wiesel zu Hause, mehr Kneten und Malen und evtl. die ein oder andere regelmäßige wöchentliche Beschäftigung wie Turnen oder Schwimmen nehme ich mir vor.
Persönliche Weiterentwicklung
Ich will im neuen Jahr auch neben mehr Familienzeit wieder bewusst Zeit für mich nehmen. Zeit, in der ich mich mit mir selber auseinander setzen kann. In mich reinhorchen kann, um herauszufinden, was mir wichtig ist. Themen wir Nachhaltigkeit, bedürfnisorientierte Erziehung, Glaube, Gesundheit schwirren in meinem Kopf bereits rum, aber nichts davon kann ich bisher so richtig für mich greifen. Ich habe da oftmals im Alltag auch nicht immer den Kopf dafür, aber ich will meine Einstellung zu vielen Dingen im Leben einfach nochmal einem kleinen persönlichen Prüfstand unterziehen.
Mit ein bisschen Glück kann ich sogar wieder zurück zu ein bisschen mehr Sport finden und das regelmäßige Laufen dafür nutzen, vom Alltag abzuschalten, interessante Podcasts zu hören und in mich reinzuhorchen. Oder sich die Zeit für ein paar gute Bücher nehmen; das wäre auch schön.
Mehr bloggen
Ich will diesen Blog weiter hegen und pflegen, aber ich bin unschlüssig, was nicht nur mir sondern auch Euch als Leser einen Mehrwert bringt. Also werde ich wohl die kommenden Monate weiter nutzen, um herauszufinden, wohin es hier gehen soll. Falls Ihr also Ideen habt, worüber es sich zu schreiben lohnt oder was Euch interessiert, seid so lieb und lasst mir einen Kommentar und eine kleine Inspiration da. Ich hab schon einige Beitragsthemen auf dem Radar, aber es lohnt sich ja ab und an mal die Fühler auszustrecken.
Und jetzt bin ich neugierig auf Euren kleinen Jahresrückblick. Was habt ihr Euch fürs neue Jahr oder vielleicht sogar für das neue Jahrzehnt vorgenommen?