
Ich gehe seit Anfang des Jahres wieder in Vollzeit arbeiten und ich will nichts beschönigen – das ist anstrengend und benötigt eine ganze Menge Organisation ABER es klappt. Es klappt sogar wunderbar und viel besser als ich es damals befürchtet habe und wie das für uns funktioniert, erzähle ich Dir. Ein kleiner Ausschnitt aus dem ganz normalen Alltagswahnsinn eben. Warum ich in Vollzeit zurück in meinen Beruf gegangen bin kannst du hier nachlesen.
Wie gesagt – Haushalt, Kind und Job unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, aber nach nun gut 10 Monaten hat sich bei uns alles so fein eingespielt, dass ich Dir hier einen kleinen Einblick geben kann.
Ich bin ehrlich, es funktioniert nicht jeden Morgen so wie unten beschrieben, aber der Ablauf ist an sich der gleiche. Ich schlafe auch gerne mal 10-20 Minuten länger (auch wenn ich gerne früh aufstehe), aber ich versuche mich morgens zu motivieren wirklich zeitig aufzustehen. Wenn ich nämlich erstmal die Hürde mit dem Aufstehen überwunden habe, läuft der Rest wirklich von ganz allein und so bekomm ich alle ToDos, die man so im täglichen Leben auf seiner Liste stehen hat, ohne viel Stress unter einen Hut.
Ich beschränke mich hier erst einmal nur auf unsere Morgenroutine. Falls Dich der Rest auch interessiert, dann lass mir doch einfach einen Kommentar da und ich schreib darüber, wie wir unsere Nachmittage zusammen gestalten. Nochmal eine kleine Info: mein Mann ist leider in der Regel unter der Woche beruflich unterwegs und sehr eingespannt. Deshalb rocken das Wiesel und ich das unter der Woche alleine.

Morgens 5:20 Uhr in Deutschland
Richtig gelesen – mein Tag beginnt in der Regel um 5:20 Uhr. Dann klingelt mein Wecker. Das mag für den ein oder anderen früh klingen, aber ich bin und war schon immer ein Frühaufsteher. Was ich allerdings überhaupt nicht mag ist Trubel in den frühen Morgenstunden und deshalb lobe ich mir meine morgendliche Aufstehzeit. Um diese Uhrzeit schläft das Wiesel nämlich noch tief und fest (bevorzug neben mir im Bett) und ich kann mich leise aus dem Bett schälen, mir den Morgenmantel überwerfen und runter in die Küche schlurfen. Mein erstes Ziel: die Kaffeemaschine. Auf Knopfdruck wird dann mein Café Crema gebrüht und ich kann den ersten Schluck des schwarzen Glücks in gänzlicher Ruhe genießen. Und nebenbei checke ich noch meinen Kalender, mit allen ToDos und Infos für die Woche und den einzelnen Tag.
Auf dem Weg zurück hoch ins Elternbadezimmer (die Kaffeetasse kommt natürlich mit) mach ich noch einen kurzen Abstecher in die Wäschekammer und hänge die Maschine vom Vorabend schnell auf, schmeiße direkt eine neue Maschine Wäsche an und geh dann fix ins Badezimmer. Duschen muss ich nicht, dass mach ich nämlich in weiser Voraussicht immer schon abends, um mir morgens ein bisschen mehr Zeit zum Kaffeetrinken zu gönnen. Ich putze die Zähne, richte die Haare und zieh mir schnell was an. Dann leg ich schnell ein ganz normales Alltagsmake-Up auf und bin eigentlich schon startklar für das Wiesel.
6:00 Uhr – das Wiesel erwacht
Gegen 6 Uhr wecke ich schonmal langsam das kleine Wesen, was da noch in meiner Bettdecke vor sich hin murmelt. Das kann schonmal ein bisschen dauern, bis sie wirklich wach wird, weshalb ich in der Zwischenzeit schonmal in ihr Zimmer hüpfe und die Anziehsachen für den Tag raussuche.
Mit Anziehsachen und Feuchtetüchern bewaffnet komm ich dann zurück ins Schlafzimmer und versuche das Wiesel zu überreden, die kleinen Äuglein aufzumachen. So früh aufzustehen ist nicht immer einfach, weshalb das morgendliche Anziehen am allerbesten klappt, wenn ich ihr anbiete, sie unter der Decke umzuziehen – da ist es immerhin so schön warm, dass man sich am liebsten nochmal umdrehen und weiterschlafen würde. Es wird also fix die Windel, die sie nachts noch trägt, ausgezogen, sich einmal frisch gemacht und Unterhose, im Herbst/Winter auch die Strumpfhose und eine Leggings angezogen. Socken natürlich nicht vergessen. Fürs Shirt muss sie allerdings munter werden, weil im Liegen bekomm ich da nichts über den Kopf gezogen. Mit ein paar Tricks und ein bisschen Guter Laune steht sie dann aber meist auch auf und es wird schnell ein Unterhemd und ein Shirt übergestülpt.
Und dann gehts auch schon weiter ins Badezimmer zum Zähne putzen. Ja ich weiß – eigentlich ist es besser NACH dem Frühstück die Zähne zu putzen. Das klappt aber bei uns so gar nicht. Die Muße zum Zähneputzen ist nämlich verschwunden und endet in der Regel in Widerwillen und Geschrei. Und ich muss zugeben – erst einmal unten in der Küche kommt es auch mal vor, dass wir es schlichtweg vergessen. Also gehen wir auf Nummer sicher und putzen sofort nach dem Aufstehen die Zähne. Das Gesicht wird gewaschen, die Fingernägel evtl. nochmal gekürzt und sauber gemacht und dann geht es runter zum Frühstück. Vorher mach ich aber noch schnell die Betten.
6:20 Uhr – das Müsli wartet
An ganz entspannten Morgenden haben wir super viel Glück und die Oma, die im Haus im Kellergeschoss zusammen mit Opa wohnt, ist schon wach und freut sich auf ein Frühstück mit dem Wiesel. Dann ist es für mich super easy, weil sie zusammen mit Oma unten einen Becher Milch oder Kakao trinken und ein Butterbrot essen kann. Ist Oma noch im Schlummermodus, gibt es bei uns eine warme Milch und eine große Schüssel „Müsli“. Das „Müsli“ besteht eigentlich nur aus einer Schüssel Haferflocken mit Hafermilch ohne sonstigen Schnick Schnack oder Zucker. Wobei – der Papa hat letztens ein Früchtemüsli mitgebracht was die beiden auch gerne essen. Das ist dann das Papa-Wiesel-Müsli und ab und zu gibt es das morgens auch 😉 Während das Wiesel also frühstückt und dabei Kinderlieder oder eine Folge PJ Masks (da fährt sich momentan total drauf ab) hört, stehe ich an der Kücheninsel. Ich bereite die Lunchbox für den Kindergarten vor. Ich schmier also ein Brot, hole einen Quetschie, wasche die Cherrytomaten und schneide Gurke in Scheiben. Alles kommt in den Kindergartenrucksack.
Dann ist die erste Schüssel Müsli schon aufgefuttert und es wird Nachschlag verlangt, denn auch wenn sie ein Federgewicht ist – sie hat morgens einen Bärenhunger. Ich mach also schnell noch eine Schüssel Müsli fertig und hol schonmal Haarbürste, Haargummis und Klämmerchen. Ich selber frühstücke morgens unter der Woche total selten, sondern beschränke mich auf den zweiten Kaffee.
Jetzt richten wir nebenbei noch die Frisur. Wenn ihre Laune ganz ganz tief im Keller ist, darf sie, während ich kämme, auch gerne mal 5 Minuten am Handy puzzeln oder Kinderlieder anschauen. Mittlerweile schaffen wir es aber auch oft ohne Hilfsmittel die Haare tränenfrei und ohne Frust zu frisieren. Wenn die Haare fertig sind, wird schnell die Milch ausgetrunken. Dann sind wir eigentlich auch schon ready.
6:45 Uhr – das bisschen Haushalt …
Jetzt hab ich noch ca. 10 Minuten Zeit das dreckige Geschirr in die Spülmaschine zu räumen bzw. oft muss ich erst die Spülmaschine noch schnell ausräumen. Der Tisch wird abgewischt und nochmal mit dem Staubsauger grob durchgesagt. Ich versuche, die Wohnung wirklich in einem guten und sauberen Zustand zu verlassen, damit ich nachmittags nach Feierabend keinen Haushalt mehr schmeißen muss.
Und dann sind wir eigentlich schon bereit. Schnell noch Schuhe, Jacke, Mütze und Co. anziehen und wir sind startklar für den Tag.
7:00 Uhr – los in die Kälte
Gegen 7 Uhr verlassen wir das Haus. Schnell das Kind auf den Arm, weils schneller geht und rein ins Auto. Der Weg zum Kindergarten dauert 3 Minuten und man ist ruck zuck da. An wärmeren Tagen fahr ich auch gerne mal mit dem Rad. Dann dauert es ca. 7 Minuten bis wir da sind (ich hab ein E-Bike, also nicht wundern 😉 ) Im Kindergarten ist das Wiesel meist eins der ersten Kinder, aber sie genießt die Ruhe morgens dort und wartet eigentlich dann nur noch auf ihre kleine beste Freundin. Nach einem Abschiedskuss bin ich dann auch schon wieder im Auto in Richtung Büro.
7:10 Uhr – Endlich angekommen im Büro
Wenn alles glatt läuft bin ich gegen 7:10 Uhr im Büro. Da ist meist noch keiner und man kann auch da wieder die morgendliche Ruhe genießen bis nach und nach die Kollegen eintrudeln. Man startet den Rechner, stellt sich eine Flasche Wasser bereit und schnauft erstmal durch. Nachdem E-Mails gecheckt sind beginnt auch schon mein normaler Arbeitsalltag im Büro.
Dadurch, dass ich keine festen Arbeitszeiten habe und sehr flexibel arbeiten kann, habe ich natürlich morgens nicht ganz so viel Stress wenn ich mal 10 Minuten vertrödle oder zweimal auf den Snooze-Knopf am Wecker drücke. Ich denke, es gibt ein bisschen mehr Zeitdruck wenn man wirklich um Punktum auf der Arbeit sein muss. Aber im besten Fall bin ich wirklich sehr früh um Büro, weil ich dann eben auch nicht so lang in den Nachmittag hinein arbeiten muss. So haben das Wiesel und ich nach Feierabend noch maximal viel Zeit zusammen und das ist mir wirklich am allerwichtigsten. Dafür verzichte ich dann auch die nächsten Jahre gerne auf die Stunde mehr Schlaf, die ich mir manchmal wünsche.
Danke dass du uns hieran teilhaben lässt. Und genauso wie du schreibst fühlt es sich bei euch an wenn man da ist 😉
Sonja du schreibst so schön😍 Euer Alltag ist so harmonisch …. Ihr seid ein gutes Team. ❤️
Naja, harmonisch ist es natürlich nicht immer, aber ich versuche schon, dass wir zwischen all dem Trubel auch ein wenig Ruhe und Struktur reinbekommen, damit es irgendwie alles so gut wie möglich und ohne Stress läuft.